top of page

Was sind dendritische Zellen?

Dendritische Zellen sind spezialisierte Immunzellen und gehören zu den wichtigsten Steuerzellen unseres Immunsystems. Sie werden oft als die „Dirigenten des Immunsystems“ bezeichnet, weil sie darüber entscheiden, ob das Immunsystem eine Gefahr erkennt – und wie stark die Abwehrreaktion ausfällt.
 

Die Hauptaufgabe dendritischer Zellen

Dendritische Zellen sind dafür verantwortlich, Fremdstoffe, Viren, Bakterien und Tumorzellen zu erkennen und diese Informationen an andere Immunzellen weiterzugeben.
Sie dienen somit als Schnittstelle zwischen angeborenem und erworbenem Immunsystem.

​

Wie arbeiten dendritische Zellen?

  1. Sie patrouillieren im Körper und suchen nach Auffälligkeiten.

  2. Finden sie Tumorzellen oder deren Bruchstücke, nehmen sie diese auf.

  3. Sie zerlegen die Tumorbestandteile in kleine Antigenfragmente.

  4. Diese Antigene präsentieren sie auf ihrer Oberfläche.

  5. Anschließend aktivieren sie wichtige Immunzellen, insbesondere T-Helferzellen (CD4) und zytotoxische T-Zellen (CD8).

  6. Dadurch wird eine gezielte Immunreaktion gegen Tumorzellen ausgelöst.

Ohne dendritische Zellen kann der Körper Krebszellen häufig nicht ausreichend erkennen, da diese sich tarnen oder kaum noch als „fremd“ wahrgenommen werden.

​

Dendritische Zelltherapie (DZT) – Wie funktioniert diese moderne Immuntherapie?

​

Die dendritische Zelltherapie gehört zu den innovativsten Formen der personalisierten Immuntherapie. Ihr Ziel ist es, das Immunsystem wieder in die Lage zu versetzen, Tumorzellen gezielt zu erkennen und zu bekämpfen.

Dendritische Zellen übernehmen dabei eine Schlüsselrolle — sie sind die „Dirigenten“ des Immunsystems. Keine andere Zellart ist so entscheidend dafür verantwortlich, ob eine Krebszelle als gefährlich erkannt wird und ob eine effektive Immunreaktion zustande kommt.

​

Wie wird eine dendritische Zelltherapie hergestellt?

​

Die Therapie basiert ausschließlich auf körpereigenen Zellen (autolog), was sie besonders gut verträglich macht.
Die Herstellung erfolgt in mehreren präzisen Schritten:

​

1. Blutentnahme des Patienten

Es werden ca. 150–200 ml Vollblut entnommen. Dieses dient als Ausgangsmaterial für die immunologischen Zellen.

​

2. Isolation der Monozyten

Im Labor werden die Monozyten (Vorläufer der dendritischen Zellen) aus dem Blut herausgefiltert.
Dies geschieht mittels spezieller Separationstechniken.

​

3. Kultivierung und Umwandlung in dendritische Zellen

Die isolierten Monozyten werden über mehrere Tage kultiviert. Dabei verwandeln sie sich zu unreifen dendritischen Zellen.

​

4. Beladung mit Tumorantigenen

Dieser Schritt ist der Kern der Therapie:


Die dendritischen Zellen werden mit individuellen Tumorantigenen beladen, z. B.:

  • Tumorlysat aus Tumorgewebe

  • zirkulierende Tumorantigene

  • definierte Antigene aus Mutationen oder Oberflächensignaturen


Dadurch lernen sie ganz präzise, welche Tumorzellen im Körper bekämpft werden sollen.

​

​

5. Reifung zu aktivierten dendritischen Zellen

Durch spezielle Stimuli werden die Zellen in einen aktiven Zustand versetzt. In diesem Zustand können sie T-Zellen optimal aktivieren.

​

6. Rückgabe in den Körper (Applikation)

Die fertigen dendritischen Zellen werden dem Patienten injiziert. Sie wandern danach zu den Lymphknoten und starten dort die Immunaktivierung.

​

Was bewirkt die Therapie im Körper?


Nach der Rückgabe beginnen die dendritischen Zellen:

  • Tumorantigene an T-Helferzellen (CD4+) zu präsentieren

  • zytotoxische T-Zellen (CD8+) zu aktivieren

  • Immunreaktionen gegen Tumoren zu verstärken

  • die Tumorzellen wieder „sichtbar“ zu machen

  • eine gezielte Immunantwort auszulösen


Dadurch erhält der Körper eine präzise, biologische Anleitung, die Tumorzellen anzugreifen, die vorher womöglich unerkannt blieben.

​

Bei welchen Krebsarten wird die DZT eingesetzt?

Weltweit wird die dendritische Zelltherapie vor allem bei soliden Tumoren eingesetzt, darunter:

  • Brustkrebs

  • Prostatakrebs

  • Lungenkrebs

  • Darmkrebs (Kolon & Rektum)

  • Lebermetastasen

  • Nierenzellkarzinom

  • Pankreaskarzinom

  • Eierstockkrebs

  • Hirntumoren (z. B. Glioblastom)

  • Hautkrebs (Melanom)


Besonders sinnvoll ist sie:

  • bei metastasierten Erkrankungen

  • bei Medikamentenresistenzen

  • nach fehlendem Ansprechen auf Standardtherapien

  • in Kombination mit integrativen biologischen Therapien

  • zur Stabilisierung des Immunsystems nach Chemo oder Bestrahlung

​

Vorteile der dendritischen Zelltherapie

  • nutzt ausschließlich körpereigene Zellen

  • sehr gute Verträglichkeit

  • gezielte Aktivierung der T-Zellen

  • individualisierte Tumorimmuntherapie

  • kombinierbar mit Chemo, Hormontherapie und biologischen Infusionen

  • wiederholbar

  • realistische Option bei fortgeschrittenen Erkrankungen

​

Kombinationstherapien (optional)


Viele Patienten nutzen ergänzend:

  • Glutathion

  • Selen

  • Resveratrol

  • Artesunat

  • Ozontherapie

  • ImmuSeroForte / Immunmodulatoren


Diese Kombinationen können die Immunaktivität weiter unterstützen.

​

Die auf dieser Webseite dargestellten Informationen zur dendritischen Zelltherapie dienen ausschließlich der medizinischen Aufklärung und ersetzen keine persönliche ärztliche Beratung, Diagnose oder Behandlung.

bottom of page